Die Welt der Yoga Mudras
Ein kurzer Überblick
Die verborgene Kraft der Mudras
Die Welt des Yoga ist so reich an Riten, Übungen und überlieferten Schriften. Viele Yogis beziehen sich auf einige der bedeutendsten Quellen, wie die Veden, die Upanishaden sowie die Gheranda Samhita und die Shiva Samhita. Diese Schriften beschäftigen sich mit der Einheit von Körper, Geist und Seele und der menschlichen Fähigkeit zur Selbstverwirklichung. Wenn du dich auf diese Reise begibst, kannst du durch beständige Praxis und innere Arbeit dein verborgenes Potenzial freisetzen und transformative Kräfte in dir entfalten.
Ein wichtiger Bestandteil dieser Praxis ist Mudra Vigyan, die Wissenschaft der Mudras – der symbolischen Handgesten. Sie beschreiben die subtilen, fast geheimnisvollen Energien in unserem Körper und wie wir sie durch bestimmte Fingerhaltungen lenken können.
Die Wirkung der Mudras auf die Elemente
Mudras sind eine wunderbare Möglichkeit, um die fünf Elemente – Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther – positiv zu beeinflussen und im Körper zu regulieren. So können wir energetische Dysbalancen ausgleichen, Schwächen stärken und Blockaden lösen. In Kombination mit den wundervollen Mantras entfalten Mudras ein kraftvolles Potenzial für positive Veränderungen und eine wunderbare spirituelle Entwicklung.
Jede Mudra aktiviert bestimmte Energiebahnen (Nadis), stimuliert Nerven und Drüsen oder beeinflusst Muskeln, Sehnen und Sinnesorgane. Während einige Mudras ihre Wirkung bereits nach wenigen Minuten entfalten, brauchen andere etwas mehr Zeit und Geduld, um ihre volle Kraft zu entfalten.
Die wunderbare Praxis der Mudras – ein Weg zu mehr Selbsterkenntnis
Jeder Yogi weiß, wie wertvoll die Arbeit mit Mudras für das Selbststudium (Svadhyaya) ist. Sie helfen dir dabei, ihre subtilen Wirkungen im Körper zu erspüren und gezielt einzusetzen. Diese Erfahrung vertieft die Praxis, stärkt das Bewusstsein und führt zu einer tieferen Selbsterkenntnis.
Mudras sind eine wunderbare Bereicherung auf dem Yogaweg und ein kraftvolles Instrument für mehr Balance, Heilung und spirituelle Entwicklung. Sie unterstützen dich nicht nur körperlich, sondern fördern auch deine geistige und emotionale Ausgeglichenheit.

Gyan bzw. Chin Mudra: Stärkt die mentale Kraft, kräftigt Sehnen und Blutgefäße, heilt Sinnesnervenzellen
Sicher kennen die meisten Yogaübenden Chin bzw. Gyan Mudra und wenden diese bereits vermehrt an. Die Yogaschriften beziehen sich natürlich auf viele weitere Mudras und deren Wirkungen. Wer mehr erfahren möchte, der schaut bspw. in das Buch: die Heilkraft der Mudras von Acharya Keshav Dev und lässt sich davon inspirieren

Finger & Element: Daumen – Feuer; Zeigefinger – Luft; Mittelfinger – Äther, Ringfinger – Erde, Kleiner Finger – Wasser
Die Wissenschaft der Mudras ordnet den Fingern folgende Elemente zu
- Daumen – Feuer
- Zeigefinger – Luft
- Mittelfinger – Äther
- Ringfinger – Erde
- Kleiner Finger – Wasser

links: Bsp. Äther – Element – Erhöhung: Der Daumen liegt an der Basis des Mittelfingers; rechts: Bsp. Äther – Element – Reduzierung: Der Daumen liegt über den gebeugten Mittelfinger
Die Wirkweise im Groben
- Führen wir die Daumenspitze an die Basis des jeweiligen Fingers, rufen wir eine Erhöhung des Elementes hervor
- Beugen wir den Finger ein und legen seine Spitze an die Basis des Daumens und legen anschließend den Daumen darüber, bewirken eine Abnahme des Elementes

Mritsanjivni Mudra ist eine dieser nützlichen Mudras, um u.a. die Kraft des Herzens zu stärken, Herzkrankheiten vorzubeugen, den Blutdruck zu regulieren und das eigene Selbstvertrauen zu erhöhen. In Mritsanjivni Mudra finden wir eine Kombination aus Vayu und Apan Mudra wieder. Das bedeutet wir regulieren damit das Luftelement im Körper, dass sich durchaus nachteilig auf die kleinen Nervenbahnen und Gefäße um das Herz herum auswirken kann. Empfehlenswert ist es, diese Mudra für 10 bis 20 Minuten täglich zu üben. Probiert es am besten selbst in Kombination mit einer Mantra- oder Atemmeditation aus und lasst euch damit auf eine subtile und wirkungsvolle Praxis ein!
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